Denn sonst haben sie aus den unterschiedlichsten Gründen meist niemanden mehr, der vorbeikommt, ihnen ein offenes Ohr schenkt und sie selbst aufgrund körperlicher Einschränkungen ohne Hilfe nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Was für die Malteser Helfer Alltag ist, belegen inzwischen wissenschaftliche Studien, wonach deutschlandweit Millionen von Menschen über 65 Jahre allein leben. Sie alle sind im schlimmsten Fall von Einsamkeit bedroht. In einer Stadt wie Wiesbaden mit rund 300.000 Einwohnern sind das laut Statistik etwa 17.500 Menschen. Als Antwort auf diese Zahlen und mit Blick auf deren potenziellen gesamtgesellschaftlichen Folgen, hat die Hessische Landesregierung in Zusammenarbeit mit den Pflegekassen am 1.9. 2018 das Modellprojekt „Besuchs- und Begleitungsdienst für ältere, pflegebedürftige und alleinstehende Menschen“ in Wiesbaden gestartet.
Die Malteser in Wiesbaden und ihr bereits seit rund 10 Jahren bestehender Besuchs- und Begleitungsdienst wurden von der Landesregierung mit der Durchführung des Projekts beauftragt. Das Fördervolumen des auf drei Jahre angelegten Projekts umfasst 280.000 Euro. Formuliertes Ziel ist dabei die Erforschung der gesamtgesellschaftlichen und gesundheitlichen Folgen der Einsamkeit und die Entwicklung von Konzepten, die den Betroffenen eine Reintegration in die Gesellschaft ermöglichen. Konkret ist es Aufgabe der Malteser in Wiesbaden zu ergründen, inwieweit die örtlichen ehrenamtlichen Angebote für ältere, pflegebedürftige und alleinstehende Menschen weiterentwickelt werden können, um einerseits dem gestiegenen Bedarf an Hilfsleistungen gerecht zu werden und andererseits Maßnahmen für die Zukunft zu entwickeln. Dazu werden Konzepte zur Steuerung, Planung und Kooperation mit anderen örtlichen Akteuren entwickelt – mit dem Ziel den ehrenamtlichen Dienst bedarfsgerecht in allen Stadtteilen Wiesbadens anzubieten.