Kooperation ermöglicht Schülern Ausbildung zu Pflegekräften

„Schwesternhelferinnen“ oder „Pflegediensthelfer“ steht auf den Zertifikaten, die Malteser Ausbildungsleiterin Gudrun Rudhof den Schülern bei ihrer Abschlussfeier am 19. Juni in der Aula der Schule überreichte. „Mit der Ausbildung sind die Schüler direkt für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert“, erklärt Rudhof. In 120 Stunden lernten sie gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Marion Gernand und Eva Hilpisch Blutdruck messen und Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden. Hinzu kommen Kenntnisse in Anatomie und Pflege. Nach einem entsprechenden Praktikum in einer Pflegeeinrichtung können sie als Pflegekräfte arbeiten, so Malteserin Rudhof.

Schulleiter Ralf Abel, BVS-Abteilungsleiterin Miriam Sehr und die Klassenlehrerinnen der insgesamt vier berufsvorbereitenden Klassen lobten das Engagement der Absolventen, die nun in nur einem Jahr an der Adolf-Reichwein-Schule so Vieles erreicht hätten – und das mit teils sehr unterschiedlichen Voraussetzungen: Wenige Schuljahre, eine andere Muttersprache und unklare Berufswünsche waren nur einige der Beispiele, die Lehrerin Petra Geller stellvertretend für alle Klassenlehrer in Ihrer Abschlussrede aufzählte, die die Schülerinnen und Schüler unterschieden. Sich zunächst an der größten Schule im Landkreis mit rund 2.300 Schülern zurechtzufinden, gehöre auch dazu, betonte Schulleiter Abel: „Eure Schwächen schwächen und eure Stärken stärken“, das sei das Ziel, das die Schule für ihre Schüler erreichen wolle. Für diese Abschlussklasse sei das geglückt.

Bereits im Vorjahr war die besondere Kooperation zwischen Malteser Hilfsdienst und Adolf-Reichwein-Schule zustande gekommen. Mit finanzieller Unterstützung des Rotary Clubs Limburg erlangten 2018 sieben Schülerinnen und Schüler das Zertifikat zur Schwesternhelferin bzw. zum Pflegediensthelfer. In diesem Schuljahr wurde das Projekt durch den Fond des Bistum Limburg „Partnerschaft mit Flüchtlingen für eine Willkommenskultur im Bistum Limburg“ gefördert.

Von den 13 Absolventinnen und Absolventen beginnen acht nach den Sommerferien ihre Ausbildung im Kranken- und Altenpflegebereich. Eine Schülerin besucht die Berufsfachschule mit dem Schwerpunkt Gesundheit.