„Schöner kann man nicht sterben“, sagte ein Palliativmediziner zu Shabnam und Wolfgang Arzt, als sie sich fünf Tage lang von ihrer 13-jährigen Tochter Jaël verabschieden durften. Nach ihrem Tod schrieb das Ehepaar die Geschichte ihrer Tochter auf. „Umarmen und loslassen“ lautet der Titel ihres Buches. Mehr als 100 Besucher durften am Freitagnachmittag, in der Aula der Marienschule, der wohl „schönsten Liebesgeschichte, die man schreiben konnte“ lauschen.
Der Malteser Kinderhospiz- und Familiendienst Main-Kinzig-Fulda hatte im Rahmen des 25. Jubiläums des Malteser Hospizdienstes Fulda zu dieser Lesung eingeladen. „Mit dieser Veranstaltung möchten wir den jüngsten Spross unserer Dienste feiern“, so Wilfried Wanjek, Leiter des Malteser Hospiz-Zentrums Fulda. Rund zwei Stunden durften die Besucher einigen Passagen aus dem Buch lauschen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Peter Scholz, Geschäftsführer spotlight-Musicals und seit kurzem Botschafter des Ambulanten Kinderhospizdienstes der Malteser in Fulda. „Durch eurer Buch und eure Lesungen bleibt die Gesichte von Jaël lebendig“, sagte Scholz.
In ihrem Buch erzählt das Ehepaar Arzt von ihrem Leben mit ihrer Tochter Jaël, bei der Trisomie 18, das Edward Syndrom diagnostiziert wurde. Wenige Wochen oder Monate gaben die Ärzte dem Kind. „Doch Jaël war stärker als diese Krankheit“, so Wolfgang Arzt. Die Autoren nahmen die Besucher mit in ihre Welt, die nicht nur schwarz oder weiß war, sondern bunt und lebensfroh– eine 13 Jahre lange Reise mit vielen schönen und lehrreichen Momenten voller Liebe. „Liebe ist größer als alle negativen Prognosen“, sagte Shabnam Arzt. Beide betonten an diesem Abend auch die wertvolle Arbeit der Kinderhospize und anderen ambulanten Dienste. „Wir haben uns von ihnen sehr individuell gesehen und liebevoll unterstützt gefühlt“, sagte Wolfgang Arzt.