Malteser trauern um Franjo Caharija: „Vorbild an Nächstenliebe“

Foto © Markus Heppe: Franjo Caharija unterstützte als ehrenamtlicher Helfer seit 1992 das Osteuropareferat des Malteser Hilfsdienstes Am 14. März 2022 ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Die Malteser verlieren mit ihm einen engagierten Helfer und Freund.
Foto © Markus Heppe: Franjo Caharija unterstützte als ehrenamtlicher Helfer seit 1992 das Osteuropareferat des Malteser Hilfsdienstes Am 14. März 2022 ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Die Malteser verlieren mit ihm einen engagierten Helfer und Freund.

Beim Malteser Hilfsdienst in Oestrich-Winkel meldete er sich deshalb 1992 als ehrenamtlicher Helfer. Dort unterstützte er mit Tatendrang, Kompetenz und viel Humor den Auslandsdienst und engagierte sich für die Menschen in Bosnien und Herzegowina. Am 14. März 2022 ist Franjo Caharija im Alter von 84 Jahren gestorben. Die Malteser verlieren mit ihm einen engagierten Helfer und Freund.

„Die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes in Oestrich-Winkel, im Rheinau und in der Diözese Limburg sind tief betroffen, dass unser Helfer und Freund Franjo Caharija aus unserer Mitte gerissen wurde“, sagt Diözesangeschäftsführer Gregor Goetz-Knoell. „Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und Angehörigen.“ Der Auslandsdienst der Malteser im Bistum Limburg koordiniert schwerpunktmäßig Hilfsaktionen für und in Bosnien und Herzegowina. „Gleich zu Beginn des Balkankriegs wurde unser Nothilfelager im Rheingau beinahe überrollt mit Sachspenden aus der Bevölkerung“, erinnert sich Norbert Häger, der als ehrenamtlicher Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdienstes den Standort Oestrich-Winkel verantwortet. „Franjo Caharija hat im Lager tatkräftig mitgeholfen und mit seiner ruhigen und zurückhaltenden Art dazu beigetragen, dass letztendlich alle Spenden ihren Bestimmungsort erreicht haben.“

Eine besonders glückliche Fügung sei es gewesen, Franjo Caharija als Helfer zu gewinnen, denn der gebürtige Kroate habe vermitteln können zwischen dem Auslandsdienst der Malteser und den Ansprechpartnern vor Ort im Krisen- und Kriegsgebiet. „Der Malteser Hilfsdienst arbeitet immer eng mit Behörden, Institutionen und anderen Hilfsorganisationen in den betroffenen Gebieten zusammen“, erklärt Häger. „Das geht aber nur, wenn man eine gemeinsame Sprache spricht. Franjo Caharija hat viele Telefonate geführt, Anfragen gestellt und beantwortet, Formulare ausgefüllt, die richtigen Kooperationspartner vor Ort gefunden und angesprochen, Hilfsgütertransporte zusammengestellt und begleitet, er war anpackende Hand, Dolmetscher, Fahrer, Reiseleiter – vor allem aber ein Freund und Vorbild an Nächstenliebe.“

Den Leitsatz der Malteser „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ in die Tat umzusetzen, ist Franjo Caharijas Ansporn gewesen. „Sein erster Gang, wenn er in Bosnien und Herzegowina angekommen war, führte ihn meistens zuerst zum örtlichen Priester und in die Kirche“, erinnert sich Norbert Häger. „In Kinderheimen hat er oft den Kindern als Nikolaus ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, das hat alle motiviert und mitgerissen. Aller Not zum Trotz verlor er nie seinen feinsinnigen Humor, sondern hatte einen lustigen Spruch auf den Lippen, wobei er immer respektvoll mit anderen Menschen umging. Franjo Caharija ist uns allen ein Vorbild und Zeuge gelebter Nächstenliebe geworden. Die Malteser sind ihm zu größtem Dank. Wir verlieren einen wertvollen Helfer und Freund und beten für ihn, seine Familie und alle Trauernden.“

Jürgen Briegel, Referent Auslandsdienst Malteser Hilfsdienst e.V. Diözese Limburg:
"Am meisten hat mich an Herrn Caharija seine große Hilfsbereitschaft, seine unendliche Geduld und seine große Güte fasziniert. 
Er war über lange Jahre immer eine feste und verlässliche Größe bei den Transporten der Aktion Hoffnungszeichen. Eine solche Fahrt ohne ihn, war wie Weihnachten ohne Weihnachtsbaum.
Fest in seinem christlichen Glauben verankert, war es ihm ein echtes Bedürfnis für andere dazusein. Dies wurde jederzeit spürbar. Ob als Fahrer, als Helfer beim Verteilen der Päckchen oder
als unschätzbarer Dolmetscher vor Ort. Besonders beeindruckt hat mich, dass für Franjo Caharija zuerst der Mensch, der in Not war, zählte. Dafür hat er seine eigenen Bedürfnisse stets in den Hintergrund gestellt."

Noch zu Zeiten des Bürgerkrieges im Jahre 1992 im ehemaligen Jugoslawien wurde Werner Klasner, der zu diesem Zeitpunkt für den Rettungsdienst in Oestrich-Winkel verantwortlich war, mit den Aufgaben für das Osteuropareferat beauftragt:
"Franjo war ein Unikat, er war immer freundlich, ausgeglichen, ruhig, ein Vermittler, er hatte für jeden ein gutes Wort und Verständnis. Er konnte schlichten und trösten, aber sich auch mit uns freuen und feiern, ihm war kein Weg zu weit oder eine Arbeit zu schwer. Auf Franjo war immer Verlass. Für mich war er eine große Stütze und Partner und ein guter Freund, seine Stärke und Kraft bezog er aus seinem großen Glauben zu unserem Herrn Jesus Christus."
 

 

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