Türen auf in der „schönsten Rettungswache des Bistums“

Wenngleich auch die alte Wache nur 200 Meter entfernt ist, so liegen doch Welten zwischen der ehemaligen, 1998 bezogenen Wache, einem ehemaligen Wirtschaftshof, und dem Neubau in der Münstererstraße 9. Wachleiter Volker Hinz schildert, warum der Umzug dringend nötig war: „Am alten Standort mussten unsere Mitarbeiter im Einsatzfall Treppen steigen, bei Wind, Regen, Hitze, Kälte, Eis und Schnee und im Dunkeln den Hof überqueren, um zur unbeheizten Fahrzeughalle zu gelangen. Jetzt haben wir beheizte Garagen, die direkt und ebenerdig über die Aufenthaltsräume zugänglich sind. Wer sich vor Augen führt, dass wir in der Regel in einer Minute abfahrbereit in den Fahrzeugen sitzen müssen, um in einem ländlichen geprägten Gebiet die in Hessen vorgeschriebene Hilfsfrist von 10 Minuten einzuhalten, erkennt den Unterschied.“

Doch damit sind längst nicht alle Vorzüge der neuen Wache genannt, die Diözesan­geschäftsführer Gregor Goetz bei der Einweihungsfeier am 11. September zu der Bemerkung kommen ließ, der Standort sei die „schönste Rettungswache des Bistums Limburg“. Vom Wahrheitsgehalt dieser Aussage durften sich die rund 70 Gäste überzeugen. Neben Landrat Michael Köberle, dem 1. Kreisbeigeordneten und Chef des Gesundheitsamts Jörg Sauer, den Bürgermeistern aus Bad Camberg und Selters, Jens-Peter Vogel und Bernd Hartmann, und weiteren Vertretern aus der Lokalpolitik, waren auch zahlreiche Gäste aus der Malteser-Welt, von Krankenhaus und Gesundheitsamt, Notfallseelsorge und befreundeten Hilfsorganisationen an diesem Tag der offenen Tür vor Ort.

Die Rettungswache verfügt über einen separaten Desinfektionsraum zur Reinigung der Fahrzeuge nach den Einsätzen sowie eine Schleusenfunktion, damit die Mitarbeiter sich nach Einsätzen duschen und umziehen können, ohne den sogenannten „Weißbereich“ der Wache zu betreten. Damit setzen die Malteser auch die gesetzlich vorgesehene Trennung von weißem, sauberen und schwarzem, kontaminiertem Bereich um.

Auch der Rest der Räumlichkeiten hat eine durchdachte Struktur: angefangen bei still gelegenen Ruheräumen zum Entspannen, über einen großen Schulungs- und Übungsraum, der den Auszubildenden der Lehrrettungswache zugutekommt, bis zu dem gemütlichen Aufenthaltsbereich mit großer Küche und Außenterrasse, die den Mitarbeitern Raum zum Austausch bietet.

All das und die moderne Ausstattung mit Fußbodenheizung, guter Isolierung, eigenem Notstromaggregat sowie ausreichend Mitarbeiterparkplätzen und einer guten Nachbarschaft, sind eine gute Erklärung für die Begeisterung des Diözesan­geschäftsführers. Hinzu kommt, dass der Keis Limburg-Weilburg als Rettungsdienstträger die Vorhaltezeiten des zweiten Rettungswagens erhöhte. Damit werden die rund 35 Mitarbeiter der Wache künftig rund 4.000 Einsätze pro Jahr durchführen können, was einer Steigerung des Einsatzvolumens von bis zu 20 Prozent entspricht. Die Retter und die Wachleitung selbst waren intensiv in die Planung der Räumlichkeiten eingebunden und zeigten ihre Freude und Dankbarkeit für die guten Arbeitsbedingungen, in dem sie sich mit besonderen Fürbitten am Programm der durch Diakon Heinz-Georg Muth durchgeführten Segnungsfeier beteiligten.